Acemannan bzw. Aloverose
Bedeutung für die Aloe Vera

Acemannan oder Aloverose – der sagenhafte Inhaltsstoff der Aloe vera

Die Taigawurzel und der Ginseng haben eines mit der Aloe vera gemeinsam: den Inhaltsstoff Acemannan. Bei der Aloe vera heißt der Inhaltsstoff übrigens Aloverose. Der Gehalt an Aloverose ist der Qualitätsfaktor eines Aloe Produktes und Nachweis für den Wirkstoffgehalt in Aloe vera Saft und Aloe vera Gel. Seriöse Anbieter im Markt lassen von ihrem Saft ein Analyse-Zertifikat von einem darauf spezialisierten Institut (z. B. SPECTRAL SERVICE in Köln) anfertigen als Nachweis für eine hohe Qualität. Das heißt je höher der Aloverose-Gehalt, desto mehr Wirkstoffe sind enthalten. Wir empfehlen Aloe Produkte mit einem Gehalt ab 1.200 mg/l. Zum Vergleich: Die Aloe in unseren Produkten hatten bei der letzten Messung einen Aloverose-Gehalt von 1.658 mg/l (!).

Die Wissenschaft geht davon aus, dass Acemannan in Verbindung mit der einzigartigen Kombination der anderen Inhaltsstoffe die seit Jahrtausenden verwendete Heilkraft der Wüstenlilie ausmachen. Dem Acemannan gilt die Aufmerksamkeit vieler Studien und Forscher sehen in ihm den Grund für die Heilkraft aller drei Pflanzen. Doch was ist Acemannan eigentlich und wie soll der Inhaltsstoff auf die Gesundheit einen positiven Einfluss nehmen?

Acemannan Aloverose Verbindung

Acemannan Aloverose Verbindung

Der chemische Baustein und der Inhaltsstoff Acemannan

Ganz sachlich und chemisch ausgedrückt, ist Acemannan ein langkettiges Proteoglykan. Für alle Nicht-Chemiker dürfte das nicht aussagekräftig sein. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus einem langkettigen Zuckermolekül, also Kohlenhydrate kombiniert mit einem Eiweißbaustein. Proteoglykane verbinden die menschlichen Zellen miteinander und sind auch an deren Oberfläche zu finden. Sie verbinden sich mit der Hyaluronsäure sowie mit Kollagen1. Sie sorgen damit für die Stabilität im Zellsystem. Die Wissenschaft untersucht das bioaktive Mucopolysaccharid ausgiebig.

Acemannan zur Heilung von Wunden – Jahrtausende Jahre alte Tradition unter dem Mikroskop
Seit Jahrtausenden verwendeten viele Kulturen die Aloe vera zur Heilung von Wunden und bei Hauterkrankungen. Schon Alexander der Große soll seine Soldaten mit der Aloe vera als Heilpflanze behandelt haben. Er wusste ganz sicher noch nichts von Acemannan als Inhaltsstoff. Einzig und allein die Erfahrung der Heilkundigen im Laufe der Geschichte bewies den Anwendern die vielfältigen Fähigkeiten der Aloe vera als Heilpflanze. Was eine so lange Tradition hat, macht natürlich auch die Wissenschaft neugierig. Die traditionelle, chinesische Medizin verwendet die Aloe vera ebenfalls schon sehr lange. Da ist es nicht verwunderlich, dass ausgerechnet chinesische Wissenschaftler die Fähigkeiten zur Wundheilung von Acemannan im Jahr 2015 untersuchten. Die Studie brachte bei Mäusen und bei kultivierten Fibroblasten das gleiche Ergebnis.3 Acemannan förderte die Wundheilung der Haut teilweise durch Aktivierung einer schnelleren Zellprofileration, also Zellwachstum und -teilung zugleich. Die chinesischen Forscher kamen zu dem Schluss, dass eine Behandlung mit Acemannan einen alternativen Therapieansatz für Hautwunden darstellen könnte.

Acemannan aus der Aloe barbadensis Miller ist ein Probiotikum?

Probiotika kennt jeder aus dem Joghurt oder Kefir. Doch die wertvollen Milchsäure- und Bifidobakterien siedeln sich nur im Darm erfolgreich an, wenn dort das Klima stimmt. Ansonsten verlassen sie den Körper ebenso schnell, wie sie hinein gelangen. Präbiotika sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, die ihre Arbeit erst im Darm beginnen. Sie sorgen für ein gutes, saures Niveau und entsorgen krankheitserregende Bakterien. Die guten, auf den Darm positiv einwirkenden Bakterien erhalten so durch Acemannan genügend Platz, die Überzahl und das richtige Milieu. Das veranlasst die Bifidobakterien, ihren Platz im Darm einzunehmen und den Kampf gegen die Krankheitserreger aufzunehmen. Doch was hat das alles mit der Aloe vera zu tun?

Studien belegen die präbiotischen Fähigkeiten des Acemannan aus Aloe vera Gel

Eine chilenische Studie aus dem Jahr 2017 untersuchte das Acemannan der Aloe barbadensis Miller. Zugleich testeten die Wissenschaftler die Fructane, die erst seit kurzen als Inhaltsstoff der Aloe vera bekannt sind. Laut der Studie aus Chile sorgten die Fructane für eine signifikante Zunahme der Bifido-Bakterienkulturen. Acemannan dagegen bewies in dieser Studie das Potenzial, die Acetatkonzentration im Darm zu erhöhen. 2Es schafft also genau das saure Milieu, welches die Bifidobakterien bevorzugen. Die Forscher kamen daher zu dem Schluss, dass beide Inhaltsstoffe der Aloe barbadensis Miller präbiotische Eigenschaften aufweisen. Portugiesische Wissenschaftler untersuchten die prebiotischen Eigenschaften ebenfalls und empfehlen sogar die Verarbeitung von Aloe vera Gel in präbiotische Lebensmittel. 4 Somit ist das reine Gel aus dem wasserspeichernden Gewebe der Aloe vera barbadensis Miller ein Nahrungsergänzungsmittel, das das Darmklima für die Bifidobakterien positiv beeinflusst.

Auf die Verarbeitung kommt es an –Aloe vera Produkte mit höherem Anteil an Acemannan
Seriöse Hersteller von Aloe vera Saft und Gel veröffentlichen ihre Zertifikate mit dem nachweislichen Anteil an Aloverose, wie Acemannan e heißt. Dieser ist nur dann ausreichend hoch, wenn die Pflanze schonend und vor allem zügig verarbeitet wird. Mikropulverisierte Aloe vera, die Hersteller mit Wasser wieder zu Gel verarbeiten haben eine deutlich schlechtere Wirkung, als Gele aus frischer Aloe vera. Trocknungsverfahren gleich welcher Art führen zu einer bis zu 40 prozentigen Abnahme an Acemannan, bis zu 80 Prozent bei den physiologischen Eigenschaften.5 Wer Qualität kaufen möchte, sollte daher auf frisch verarbeitete, natürliche Aloe vera Produkte setzen.

Quellenangaben zum Thema Acemannan:

1 Proteoglykan, http://www.chemie.de/lexikon/Proteoglykan.html, Datenabfrage 11.06.18

2Quezada, Maria Paz, Departamento de Biología, Facultad de Ciencias, Universidad de Chile , Santiago, Chile: Acemannan and Fructans from Aloe vera (Aloe barbadensis Miller) Plants as Novel Prebiotics, https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.jafc.7b04100, Datenabfrage 11.06.18

3 Xing, W., State Key Laboratory of Trauma, Burn and Combined Injury, Research Institute of Surgery and Daping Hospital, Third Military Medical University, Chongqing, China: Acemannan accelerates cell proliferation and skin wound healing through AKT/mTOR signaling pathway, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26049685, Datenabfrage 11.06.18

4Gullón, B., Centro de Biotecnologia e Química Fina, Laboratório Associado, Escola Superior de Biotecnologia, Universidade Católica Portuguesa, Porto, Portugal: In vitro assessment of the prebiotic potential of Aloe vera mucilage and its impact on the human microbiota, http://pubs.rsc.org/en/Content/ArticleLanding/2015/FO/C4FO00857J#!divAbstract, Datenabfrage 11.06.2018

5Minjares-Fuentes, R., Department of Chemistry, University of the Balearic Islands, Palma de Mallorca, Spain, https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S014486171730351X?via%3Dihub, Datenabfrage 11.06.18

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